Fastenbrief 2023

Ist das nicht ein Widerspruch in sich, den Fastenbrief mit einer Einladung zum Essen zu beginnen? Es mag schon fast an eine Provokation grenzen, beim näheren Betrachten aber ist eine solche Einladung doch etwas Verbindendes. Wenn wir gemeinsam essen, erleben
wir eine sinnliche Freude, die aus Teilen, Geselligkeit, aber auch Freundschaft besteht. Sich zu ernähren ist unumgänglich und eine Mahlzeit mit anderen Menschen zu teilen, kann zu einem festlichen, genuss- und respektvollen Moment werden. Vor allem ist es ein
Moment, um mein Gegenüber, das mit mir am selben Tisch sitzt, kennenzulernen. Es ist auch eine Zeit, die mit dem hektischen Rhythmus unserer Tage bricht. Es ist gut, sich Zeit zu nehmen und den Geschwindigkeitsrausch zu verlassen, dem wir täglich begegnen.

Tischgemeinschaft ist ein Moment der Begegnung, des Dialogs, des Teilens – und warum nicht auch einmal eine Gelegenheit zur Diskussion? Zum Beispiel über die Herkunft, die Transportwege der verwendeten Produkte, der Art und Weise, wie sie angebaut, verarbeitet
und zubereitet wurden. Wie viele Stunden wohl das «Essen» auf dem Teller unterwegs war, im Flugzeug, auf dem Schiff oder im LKW? Im Gespräch können wir uns auch gegenseitig inspirieren, wie wir z.B. auf Nahrungsmittel aus der Region setzen und Ideen entwickeln,
wie eine gesunde Ernährung mit saisonalen Produkten gewährleistet werden kann.

Eine gute Gelegenheit für solch inspirierende Gespräche bieten unsere verschiedenen Angebote zum gemeinsamen Essen in der Fastenzeit.